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4.2.2. Saitenreiter der Fender Stratocaster - Intro




Es wird leider immer schwerer, die stets besser werdenden Kopien dieses kleinen Bauteiles zu identifizieren. Die Kopierer haben immens viel hinzu gelernt und setzen ihr Wissen oft hemmungslos in die Tat um. Fender selbst produziert recht gute Kopien der alten Originale. Der Markt verlangt anscheinend danach, super genaue Repliken zu verbauen. Dabei behaupten die meisten Gitarristen die ich kenne, dass es einzig auf den Ton ankäme.

Nun ja, ganz so scheint es doch nicht zu sein. Die Musiker verlangen allen Anschein nach, doch nach authentischen Kopien. Fender tut sein Bestes und liefert sie. Klar, wäre es nicht Fender, täten es ganz sicher andere. Was heisst hier eigentlich "täten"? Sie tun es auch!  Schade nur, dass selbst an Fenders Plagiaten kein - für den Laien - schnell sichtbares Detail vorhanden ist, das es erlaubt, einen neuen - künstlich auf alt getrimmten - Saitenreiter zu erkennen.

Aber keine Angst Freunde. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

In dieser Insider-Kategorie, die dem Insiderthema "4.2 Bridges der Stratocaster" untergeordnet ist, werden wir uns nicht nur Fakes anschauen. Nein, wir werden uns den alten Originalen zuwenden. Versuchen sogar Unterschiede innerhalb der einzelnen Baujahre zu erkennen, denn leider wurden diese Saitenreiter - im Laufe der Zeit - sehr gerne getauscht. Sie sind - wie alles im Leben - einem gewissen Alterungsprozess ausgeliefert. So sorgten die Saiten für tiefe Riefen in der Saitenauflage des Saddles. Manchmal wurden die kompletten Saitenreiter auch getauscht, weil die Madenschrauben, die zur Höheneinstellung des Saddles nötig sind, durch den Einsatz von metrischen Werkzeugen unbrauchbar  gemacht wurden. Auch der Rost machte einzelnen Reitern schwer zu schaffen. So lange die Gitarre damit klang, wie sie klingen sollte - kein Problem. Aber all zu oft wurde das Schwingverhalten der Saite stark dezimiert. Ich glaube, dass es bis in die späten 90er Jahre noch Ersatz aus alten NOS-Beständen gab. Danach war leider nichts mehr zu bekommen.
Jetzt stellt sich für den Sammler die Frage, ob die an seiner Gitarre verbauten Tuner tatsächsich "epochengenau" sind. Mit unserer Jahrgangstabelle werden wir etwas Licht ins Dunkle werfen und versuchen Unterschiede heraus zu arbeiten.
Tja - und wie bereits weiter oben besprochen, werden wir außerdem versuchen einen Überblick über die verfügbaren Kopien zu werfen. Dass wir dabei nicht jedes Detail besprechen, dürfte klar sein. Die Faker lesen mit - und alles wird nicht verraten!